Die heilsame Kraft sanfter Berührung wirkt über die Körperebene auf unser feinstoffliches Innenleben, unser Wesen. Über Hautkontakt dürfen wir die Seele streicheln, emotionalen Mangel ausgleichen, beruhigen und nach-nähren. Wir sind in einer Zeit sozialer Unberührbarkeit, unter der viele Menschen bewusst oder gar gänzlich unbewusst leiden.
Oft ist es gerade für Männer schwer, sich emotional fließen zu lassen, sei es in Worten oder in
körperlicher Ausdrucksform.
In meiner Praxis erlebe ich häufig, dass Männer sich schmerzlich daran erinnern, vom eigenen
Vater kaum oder wenig liebevolle Zuwendung empfangen zu haben.
Diese Väter waren emotional gehemmt, durch Blockaden, die sie schon von ihren Vätern
übernommen haben. Leider werden diese dann an die Nachkommen weitergegeben (erneut
verursacht).
Die meisten von uns wissen, wie wichtig liebevolle Wertschätzung, vom Vater ausgehend an
den Sohn, ist – vor allem in der Prägungsphase des Kindes (0-7 Jahre), aber auch in den
nachfolgenden Jugendjahren ist selbige von maximaler Bedeutung!
Leider findet dieses Wissen in der praktischen Umsetzung nicht den gewünschten Erfolg.
Die Vaterliebe und Zuwendung stärkt den Sohn in der eigenen Männlichkeit auf allen Ebenen.
Daraus entfalten sich im Sohn Qualitäten, welche im männlichen Prinzip ihren Ursprung
haben, wie zum Beispiel:
Durchsetzungskraft, Entscheidungsbefähigung, Beharrlichkeit, ein gefestigter Glaube an
sich und die eigenen Visionen, Vertrauen in die innewohnenden Begabungen und
Fähigkeiten, welche im Sinne der Selbstverwirklichung im außen erfolgreich manifestiert
werden wollen u.v.m.
Werden Qualitäten wie Wertschätzung, Anerkennung usw. bis hin zu körperlichen
Zuwendungen (Umarmung, durch die Haare streicheln, freundschaftliches Schulterklopfen…)
vom Vater unbewusst verweigert, entwickeln sich im Sohn Schmerz, Selbstwertmangel,
Verstandesflucht, Sexualkonflikte, Selbstzweifel, Unsicherheit, Lieblosigkeit, Ungeborgenheit,
Mangel an Hingabebefähigung u.v.m.
So ist im kleinen Jungen (Inneren Kind), so wie im erwachsenen Mann, eine Vaterwunde
hinterlassen worden. Mütter versuchen oft, die defizitäre Umgangsweise des Partners mit dem Sohn auszugleichen. Das gelingt in der Regel nur bis zu einem gewissen Grad, kann dann aber in eine Version der Vereinnahmung (der Mutter dem Sohn gegenüber) abrutschen, was sich psycho-emotional eher belastend beim Sohn auswirkt. Was der Vater (männliches Prinzip) idealerweise an den Sohn einfließen lässt, kann nicht ersatzweise von der Mutter (weibliches Prinzip) im Sohn genährt werden. Natürlich gilt das auch umgekehrt. Daher ist es von besonderer Wirkkraft, sich für die männliche Energie eines Masseurs zu öffnen, und so den Mangel des Inneren Kindes (an liebevoller Hinwendung des Vaters) zu lindern.
Natürlich gilt der hier beschriebene Inhalt gleichermaßen für Frauen, welche die
schmerzliche Erfahrung der emotionalen Unterversorgung über ihre Mutter erlitten haben.
Sie dürfen sich den verwöhnenden Händen einer Masseurin anvertrauen, die in liebevoller
Absicht sanfter Berührung ausgleichend wirkt.
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